Wer steckt eigentlich hinter der rechtsextremen „Aktionsgruppe Bayreuth“? Sie ist seit kurzem mit ihren Umtrieben verstärkt aktiv. Sie bestehe aus rund zehn Personen, sei den Sicherheitsbehörden seit Ende 2009 bekannt und dem überregionalen neonazistischen Netzwerk „Freies Netz Süd“ (FNS) zuzurechnen. Dies teilte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann auf eine Landtagsanfrage des Bayreuther Abgeordneten Christoph Rabenstein (SPD) mit.
In den vergangenen Wochen seien vermehrt Aktivitäten dieser Neonazi-Gruppierung in der Öffentlichkeit beobachtet worden, etwa Flugblatt- und Aufkleberaktionen sowie eine Kundgebung am Kriegerdenkmal in Pegnitz, nannte Rabenstein als Grund seiner Anfrage.
Freies Netz Süd
Wie Innenminister Herrmann berichtete, ist die „Aktionsgruppe Bayreuth“ identisch mit der neonazistischen „Kameradschaft Bayreuth“; diese trete auch unter den Namen „Nationales Bayreuth“ oder „Freies Netz Süd – Gruppe Bayreuth“ in Erscheinung. Die Gruppierung selbst veranstalte überwiegend interne Treffen, nehme darüber hinaus aber auch an öffentlichkeitswirksamen Aktionen des FNS teil. Aufgrund der räumlichen Nähe bestünden gute Verbindungen zur neonazistischen Kameradschaft „Freie Nationalisten Hof“ um den Rechtsextremisten Tony Gentsch, die ebenfalls dem FNS angehören, sowie zum örtlichen NPD-Kreisverband Bayreuth/Bamberg. Die „Kameradschaft Bayreuth“ werde vom Landesamt für Verfassungsschutz beobachtet.
Nach Informationen unserer Zeitung führen zwei junge Männer aus Bayreuth und Pegnitz die „Aktionsgruppe Bayreuth“. Beide waren regelmäßig bei auswärtigen Neonazi-Aufmärschen wie in Gräfenberg dabei. Hinzu kommen eine Reihe von Sympathisanten aus Bayreuth sowie den Landkreisen Bayreuth und Kulmbach.
Quelle: Nordbayerischer Kurier