Änderungen bei der Förderung für Demenzkranke und hier vor allem eine bessere finanzielle Ausstattung werden derzeit im Bundestag diskutiert. Die SPD-Abgeordnete Annette Kramme nutzte einen Besuch im Brigittenheim, um sich sachkundig zu machen. Sie wollte aber auch die Praxis kennenlernen und sich darüber informieren, mit welchen Ansätzen eine gute Arbeitsleistung erreicht werden kann.
Im „Gepäck“ hatte die Bundestagsabgeordnete auch die Vorsitzende des Ausschusses für Gesundheit im Deutschen Bundestag, Dr. Carola Reimann aus Braunschweig. Dekan Dr. Gerhard Schoenauer führte die beiden Abgeordneten sowie die beiden Pegnitzer Stadträte Uwe Raab und Oliver Winkelmeier durch das Haus. Mit dabei waren auch die Leiterin des Brigittenheims, Anke Schellermann, Pflegedienstleiterin Roswitha Schecklmann und der zweite Vorsitzende des Diakonievereins, Jörg Kasch.
Zur „Guten Stube“, in der 19 Demenzkranke untergebracht sind, teilte der Dekan mit, dass diese Abteilung immer voll belegt ist. Bei der Besichtigung fiel der familiäre Charakter dieser Station auf, die von Martha Zitzmann geleitet wird. Sie verwies darauf, dass man die Frauen und Männer den ganzen Tag beschäftige. „Wir kochen gemeinsam, spülen gemeinsam ab, machen viele Arbeiten, die im Haushalt anfallen.“ Es gibt Musik, Bewegung und Tanz, außerdem werde auch gemeinsam gebacken oder auch „Sport“ betrieben.
Schoenauer wies die beiden Politikerinnen darauf hin, dass in der „Guten Stube“ den ganzen Tag über ein Ansprechpartner vorhanden ist. Außerdem habe man hier zwei Pflegekräfte mehr als gesetzlich vorgeschrieben. Trotzdem liege der Pflegesatz in derselben Höhe wie bei vergleichbaren Häusern. Im Übrigen seien die Menschen nicht „eingesperrt“. Wenn sie die Station verlassen, läute allerdings das Telefon, ausgelöst von einem elektronischen Kontakt, den jeder bei sich trägt.
Nicht nur diese Abteilung wurde von den Abgeordneten besichtigt. Sie nahmen das Angebot des Dekans dankend an, einen Rundgang durchs Brigittenheim zu machen. Den Abschluss bildete ein Besuch in der kleinen Kapelle.
Bei der Abschlussbesprechung ging es vor allem um die gesetzlichen Rahmenbedingungen der Pflege, die laut Schoenauer verbessert werden müssten. Außerdem müsse der Pflegeberuf besser in der Öffentlichkeit anerkannt werden. Die beiden Abgeordneten machten deutlich, dass sie von dem, was ihnen im Brigittenheim gezeigt wurde, beeindruckt seien. Sie lobten auch die familiäre Atmosphäre, die in diesem Haus herrscht.