Pegnitzer SPD bezieht Stellung zur Überdachung des Eisstadions

Veröffentlicht am 13.01.2011 in Lokalpolitik

Bild: Irene Lenk

Der Pegnitzer SPD-Fraktionsvorsitzende im Stadtrat Uwe Raab hat in seiner Rede zum Dreikönigstreffen Stellung zur aktuellen Diskussion zur Überdachung des Eisstadions genommen.

Die Pegnitzer SPD-Fraktion beantragt ein Ratsbegehren für einen kommunalen Bürgerentscheid bezüglich der Überdachung des Eisstadions. Dieser würde die angespannte Atmosphäre entgiften, meinte Vorsitzender Uwe Raab schon beim traditionellen Dreikönigstreffen der Partei.

„Ich betrachte die Forderung nach einer Überdachung als berechtigt und nachvollziehbar“ sagte Raab. Es sei schon etwas seltsam, wenn einerseits , auf Vollglanz polierte Glaspaläste entstehen, andererseits technische Defekte und witterungsbedingte Probleme Nutzungszeiten einschränken und man mit maroden Duschen zu kämpfen habe.

Die SPD bekennt sich laut Raab durchaus zum CabrioSol und zum Altenstädter Schloss. Allerdings bemängele sie die zerrüttete Kommunikation zwischen Eislauffreunden und Stadt. Das Ganzjahresbad oder eine Kultureinrichtung und das Eisstadion dürften einander nicht entgegen gestellt werden.

Das Eisstadion dient laut Raab als wichtige Freizeitstätte in Pegnitz und der Region und stellt ein Alleinstellungsmerkmal für die Stadt dar. Eine Überdachung wäre aus Gründen des Klimawandels, zur besseren Gewährleistung des Betriebs und zur Aufrechterhaltung des Angebotes wie auch zur besseren Pflege und Instandhaltung des städtischen Gebäudes erforderlich.

Die Kosten für diese Maßnahme belaufen sich nach Raab auf etwa drei Millionen Euro. Eine solche Summe sei aus dem Stadthaushalt alleine nicht zu stemmen. Raab: „Ich stelle mir eine gemischte Finanzierung aus städtischen Mitteln, aus privatem Sponsoring, aus Mitteln, die der EVP beizusteuern hätte sowie aus Mitteln des Landkreises zur Stützung eines Wintersportzentrums im südlichen Landkreis und gerne noch weiterer vor.“ Auch sei ein möglicher Beitrag über Solaranlagen auf dem Dach zu prüfen.

Der Wunsch nach einer Überdachung habe einen deutlichen Rückhalt in der Bevölkerung – die Forderung nach einem Dach wurde von einer privaten Initiative „Sektion pro Dach“ erhoben und mit einer erheblichen Anzahl an Unterschriften untermauert. „Es ist wichtig festzustellen, dass es eine private Initiative war und dass diese Bemühungen nicht vom EVP (Eislaufverein Pegnitz) als Verein ausgehen“, sagte Raab.

Dass der EVP in diesem Zusammenhang auf Nachfrage für ein Dach plädiert sei verständlich und legitim. Vorwürfe, er hätte diese Leserbriefe lanciert und in einer abgesprochenen Aktion organisiert, seien unangebracht. „Freie Meinungsäußerung und Pressefreiheit sind Grundpfeiler unserer demokratischen Kultur“, betonte Raab.

Nach Ansicht der SPD ist in der Bevölkerung erheblicher Unmut entstanden, als die Stadtverwaltung im eine Kostenaufstellung über Investitionen ins Eisstadion veröffentlicht und dabei Kosten in Höhe von 400 000 Euro für den Umkleidebereich ausgewiesen hat. Dies habe den Eindruck erweckt, es seien qualitative Verbesserungen der Gesamtsituation im Umkleidebereich vorgenommen worden – das sei nicht geschehen.

Vielmehr habe es sich um den ersten Versuch einer bilanziellen Zuordnung der Baumaßnahmen gehandelt, die im Zuge des CabrioSol-Baus durchgeführt wurden und potenziell beiden Einrichtungen dienen können. Dies treffe etwa auf den Weg entlang des Eisstadions zu den Eingangsbereichen beider Objekte zu oder auf die Neugestaltung der Kabineneingänge zwischen Kasse, Eisstadion und Springerbecken. So seien dem Eisstadion Ausgaben zugewiesen worden, obgleich sich an der Umkleidesituation oder der Qualität der sanitären Anlagen nichts verbessert habe.

In Anbetracht dieser erhitzten Diskussion hat sich die SPD Fraktion entschieden ein Ratsbegehren für einen kommunalen Bürgerentscheid zur Überdachung des Eisstadions zu beantragen. BERICHT: NORDBAYERISCHER KURIER

Die Rede von Uwe Raab im Wortlaut:

Ich möchte mich herzlich bedanken für die Zusammenarbeit im abgelaufenen Jahr und wünsche Euch für das neue Jahr das allerbeste, vor allem Gesundheit, Frieden und Erfolg. Ich freue mich auf die weitere Zusammenarbeit mit Euch.

Zwei Ereignisse gab es in Pegnitz in 2010, die im Ausklang des Jahres Misstöne geschaffen haben, mit denen ich mich nun beschäftigen möchte.

Es waren dies die Fertigstellung und Eröffnung des CabrioSol und des Altenstädter Schlosses, bzw. in der Folge dessen eine alte und nach wie vor aufgeheizte Diskussion über die Überdachung des Eisstadions.

Ich betrachte diese Diskussion bzw. die Forderung als berechtigt und nachvollziehbar, denn es riecht schon ein wenig nach Aschenputtel, wenn auf der einen Seite auf Vollglanz polierte Glaspaläste entstehen und auf der anderen Seite hat man mit maroden Duschen und durch technische Defekte und witterungsbedingt eingeschränkten Nutzungszeiten zu kämpfen.

Das heißt nicht, dass ich nicht hinter dem CabrioSol oder dem Altenstädter Schloss stehen würde und dafür auch gerne politisch Verantwortung übernehme und trage.

Das heißt aber sehr wohl, dass ich die zerrüttete Kommunikation zwischen Eislauffreunden einerseits und Stadtverwaltung sowie manchen Stadtratskreisen andererseits bedaure und als nicht zielführend, sondern als verletzend, als Mobbing bezeichne und verurteile.
Das Tischtuch scheint zerschnitten und es braucht guter Näherinnen, die im Stande sind, die Maschen wieder aufzunehmen und neu zu einem funktionierenden Ganzen zu verknüpfen.

Ich selbst als Privatperson bin ein Fan des EVP und des Eissportes in Pegnitz. Ich besuche soweit es meine Zeit zulässt die Heimspiele, kenne v.a. die witterungsbedingten Widrigkeiten mit denen sich die Verantwortlichen herumzuschlagen haben und würde die Überdachung des Eisstadions begrüßen.

In meiner politischen Verantwortung, und der meiner Fraktion stellt es sich in der Verantwortungsübernahme für das Ganze nicht ganz so einfach dar, deshalb einige grundsätzliche Erläuterungen dazu.

1. Wir bekennen uns zum Eisstadion. Das Eisstadion ist eine öffentliche Einrichtung der Stadt Pegnitz, dient der Allgemeinheit und wird für diese vorgehalten – nicht in erster Linie für den EVP, wie das leider zu oft suggeriert wird und was dieser auch nicht für sich in Anspruch nimmt. Der EVP mietet gegen Entgelt das Eisstadion natürlich für seinen Sport, wie viele andere Vereine, Hobbymannschaften, Schulen und andere Nutzer auch.
Und selbstverständlich ist hier die Feststellung erlaubt, dass auch andere Sportarten wie z.B. Handball, Turnen, Volleyball, Basketball, Gymnastik, Schwimmen usw. auf öffentliche Gebäude und Einrichtungen angewiesen sind und diese mieten.

Gleichermaßen bekennen wir uns zum CabrioSol und z. B. zum Altenstädter Schloss mit seinem Flügel, weil weder Kultur noch das CabrioSol gegen das Eisstadion oder umgekehrt in Stellung gebracht werden dürfen.

2. Das Eisstadion dient als wichtige Freizeitstätte in unserer Stadt und unserer Region und stellt ein Alleinstellungsmerkmal für unsere Stadt dar.
Die SPD Fraktion hat sich immer für den Erhalt und die Weiterentwicklung des Eisstadions als eine Art Leuchtturm eingesetzt.

3. Der Stadtrat hat das Eisstadion und das CabrioSol zu dem Eigenbetrieb Freizeitpark vereint. Die personalen Dienstleistungen der jeweiligen Einrichtung unterliegen auf der CabrioSol-Seite der städtischen Dienstleistungsgesellschaft, auf Seiten des Eisstadions einer privaten Dienstleistungsgesellschaft (GbR), die ehrenamtlich geführt wird und die Manpower organisiert. Für die Arbeit, die hier im Auftrag , zur Entlastung und als Vertragspartner der Stadt geleistet wird (also Putzen, Eismeisterdienste, Kassendienste und Hausmeisterdienste im Sinne kleinerer Instandhaltungsarbeiten) erhält diese DL GbR ein Entgelt – ganz grob gesagt etwa in Höhe der Eintritts- und Vermietungseinnahmen.
Die Stadt spart sich so viel Geld.

Dafür gilt es öffentlich Dank und Anerkennung auszusprechen. Weil hier geleistete Arbeit der DL GbR entlohnt wird, und ich sage noch einmal zu einem deutlichen geringeren Satz, als würde sie die Stadt wie früher selbst leisten müssen, darf hier nicht der Eindruck erweckt werden, mit diesem Geld würde der EVP subventioniert werden und: Es dürfen aus diesem Grund auch keine Differenzen mit anderen Vereinen entstehen.

4. Die SPD bekennt sich zu ihrer Forderung, die in Leserbriefen richtig zitiert wurde, nach einer Überdachung des Eisstadions.

Eine Überdachung des Eisstadions ist aus unserer Sicht aus Gründen des Klimawandels zur besseren Gewährleistung des Betriebes und Aufrechterhaltung des Angebotes wie auch zur besseren Pflege und Instandhaltung des städtischen Gebäudes erforderlich.

Als wir zuletzt im Jahr 2008 diese Forderung in unser Wahlprogramm aufgenommen haben, sind wir von wesentlich geringeren Kosten ausgegangen, als im Jahr 2009 dann durch die Machbarkeitsstudie durch das Ing.büro Leistner & Partner ermittelt wurden. Diese beliefen sich im Mittelwert der Varianten grob gesagt auf ca. 3 Millionen Euro. Ich persönlich schenke diesen Zahlen Glauben. Wenn aber bei den EVP Verantwortlichen Zweifel oder Nachfragebedarf besteht, so fordere ich dazu auf, dass dieser in einem Gespräch mit dem Planungsbüro ausgetauscht werden kann.

Nach der Ermittlung der Zahlen war uns, genauso wie den Verantwortlichen des EVP, klar, dass eine solche Summe alleine aus dem Stadthaushalt nicht zu stemmen ist.

Dennoch habe ich Verständnis für den Wunsch der in zahlreichen Leserbriefen geäußert wurde, nach einem Dach.

Die erneute alte Forderung nach einem Dach wurde von einer privaten Initiative „Sektion pro Dach“ erhoben und mit einer erheblichen Anzahl an Unterschriften untermauert.

Ich halte es wichtig festzustellen, dass es eine private Initiative war und ist, und nicht der EVP als Verein von dem diese Bemühungen ausgehen.

Dass der EVP in diesem Zusammenhang auf Nachfrage für ein Dach plädiert ist verständlich und legitim.

Vorwürfe, er hätte diese Leserbriefe lanciert und in einer abgesprochenen Aktion organisiert sind unangebracht und führen nicht weiter. Freie Meinungsäußerung und Pressefreiheit sind Grundpfeiler unserer demokratischen Kultur.

Erheblicher Unmut ist entstanden, als die Stadtverwaltung im gleichen Zeitraum eine Kostenaufstellung über Investitionen ins Eisstadion veröffentliche und dabei Kosten in Höhe von 400 000.- EUR für den Umkleidebereich ausgewiesen hat.

Das erweckte den Eindruck hier seien qualitative Verbesserungen der Gesamtsituation im Umkleidebereich vorgenommen worden, was nicht geschah.

Vielmehr handelte es sich um den ersten Versuch einer bilanziellen Zuordnung der Baumaßnahmen, die im Zuge des Baus des CabrioSol durchgeführt wurden und potentiell beiden Einrichtungen dienen: also z.B. die Zuwegung entlang des Eisstadions zu den Eingangsbereichen beider Objekte oder die Neugestaltung der Kabineneingänge zwischen Kasse Eisstadion und Springerbecken, um nur wenige Beispiele zu nennen.
Die bilanzielle Zuordnung zu den Einzelobjekten ist finanztechnisch seitens der kommunalen Prüfungen vorgeschrieben und damit sachlich richtig.

Genauso nachvollziehbar ist es jedoch, wenn die Eislauffreunde festhalten, dass sich an der Umkleidesituation oder der Qualität der sanitären Anlagen trotz aller Verbesserungswürdigkeit nichts verbessert hat, dem Eisstadion - und damit in einer unsachgemäßen Verquickung den Eislauffreunden - aber auf diese Weise Kosten, also Ausgaben zugewiesen werden.

Ich habe für die Verärgerung an dieser Stelle Verständnis, trifft es doch auf einen Nährboden von bestehenden Konflikt und Auseinandersetzung in der Vergangenheit, wo beim EVP der Eindruck entstand, in die Ecke der Unersättlichen gestellt zu werden.

Diese aufgeladene Situation wurde dann noch durch die Beschlussfassung der FWG angeheizt, in der klar über zwei Zeitungsspalten zum Ausdruck gebracht wurde, welche Nachbesserungen noch für das CabrioSol gefordert werden, also z.B. Straßenlaternen oder Whirlpools, in der dritten Zeitungsspalte aber eine Überdachung des Eisstadion – „ein wie auch immer geartetes Dach – kategorisch ablehnt wird.

Liebe Freunde,

so geht es nicht. Unabhängig davon, wie ich zur besseren Ausstattung des CabrioSol stehe, kann es nicht sein für das eine Objekt wenige Wochen nach Eröffnung einen weiteren Forderungskatalog aufzustellen, nachvollziehbaren Forderungen für das Nachbargebäude, das zum gleichen städtischen Freizeitpark gehört, und für das die Leserbriefautoren auch eine längere Nutzungsdauer erreichen möchten, einen Riegel vorzuschieben.

In Anbetracht dieser erhitzten Diskussion hat sich die SPD Fraktion entschieden ein Ratsbegehren für einen kommunalen Bürgerentscheid zur Überdachung des Eisstadions zu beantragen.

Ein Bürgerentscheid kann durch einen Stadtratsbeschluss herbeigeführt werden oder durch eine bürgerschaftliche Initiative, die zur Unterschriftensammlung im Rathaus aufruft. Hier wären für die Zulässigkeit 9% Unterschriften der wahlberechtigten Bevölkerung erforderlich. Wir haben den Ball in den Reihen des Stadtrates gehalten. Unabhängig davon kann jede private Initiative dieses Projekt angehen.

Grundüberlegung für einen Bürgerentscheid war, eine Befriedung der Diskussion herbeizuführen. Wir wollen im Geiste von Johannes Rau, der das Wort „Versöhnen statt Spalten“ geprägt hat, handeln. Wenn ich das Wort von Johannes Rau richtig verstehe, geht es dabei um eine in die Zukunft gerichtete Handlungsabsicht. Bei unserer Ausgangssituation hier in Pegnitz geht es nun vielmehr darum, eine schon erfolgte Spaltung wieder zu versöhnen.

Wenn wir wissen, dass wir alleine aus dem städtischen Haushalt eine Überdachung nicht finanzieren können, gleichzeitig aber die nachvollziehbare Forderung im Raum steht, wer soll das dann souveräner und legitimer entscheiden können, als die Bevölkerung selbst?

Und hier sei gleich vorrausgeschickt: Ein positiv beschiedener Bürgerentscheid setzt weder die Vorrangstellung für kommunale Pflichtaufgaben (also z.B. Schulen oder Kinderbetreuung) außer Kraft, noch alle anderen fiskalischen Rahmenbedingungen die einzuhalten sind, wie Verschuldungsobergrenzen, dauernde Leistungsfähigkeit oder die Obergrenze von freiwilligen Leistungen.

Er ist also sämtlichen bestehenden Regularien unterzuordnen, würde aber mittels Urabstimmung eine klare, transparente Auftragsklärung herbeiführen.
Ein Bürgerentscheid hat entgiftende und befriedende Wirkung.

Umso entsetzter bin ich über die Einschätzung von 2. Bgm. Graf, der einen Bürgerentscheid über die Überdachung des Eisstadions dem Ausbruch eines Bürgerkrieges zwischen den Pegnitzer Vereinen gleichsetzt.

Wer in dieser Situation solch kriegerisches Vokabular verwendet, der schürt den Konflikt und macht seine eigenen Bemühungen der Konfliktentschärfung zunichte.

Stellen wir uns vor, es kommt zu einem Bürgerentscheid, ja wer anderes als die Pegnitzer Bürgerschaft und damit auch die Pegnitzer Vereinsmitglieder können dann ihre Stimme abgeben für oder gegen ein Dach? Das schürt keinen Bürgerkrieg, sondern es entscheidet und entschärft einen Konflikt.

Stellen wir uns weiter vor, die Pegnitzer Bevölkerung würde für die Überdachung des Eisstadions stimmen, dann hat die Politik den klaren Auftrag nach Finanzierungmöglichkeiten zu suchen.

Ich stelle mir dabei eine gemischte Finanzierung aus städtischen Mitteln, aus privatem Sponsoring, aus Mitteln, die der EVP beizusteuern hätte sowie aus Mitteln des Landkreises zur Stützung eines Wintersportzentrums im südlichen Landkreis und gerne noch weiterer vor.

Wir wissen nicht, wie Energieeinspeisungen in Zukunft vergütet werden, aber zumindest wäre auch ein möglicher Beitrag über Solaranlagen auf dem Dach zu prüfen.

Ein positiver Bürgerentscheid hätte die Wirkung einer psychologischen politischen Initialzündung, die durch die konflikthafte aktuelle Auseinandersetzung verhindert wird.

Ich bin gerne bereit dem gräflichen Vorschlag zuzustimmen, Zuschußmöglichkeiten über die Schaffung eines Nachwuchszentrums prüfen zu lassen. An sich ein guter Gedanke, meiner Einschätzung nach zwar noch mehr im Bereich der Illusion als der Vision. Aber warum nicht.
Und: schon gleich gar nicht werde ich solche Vorschläge verunglimpfen, wie wir es im Umgang mit unseren Vorschlägen leider nur als zu oft erleben.

Nur, wenn wir alle miteinander alle Register ziehen und wenn wir alle zusammenwirken wird dieses Projekt Wirklichkeit werden können.

Allerdings: Die nächste Hiobsbotschaft kam dann zum Jahreswechsel, als Bgm. Thümmler seine Mitgliedschaft im EVP kündigte und seine Ernennungsurkunde zum Ehrenvorsitzenden zurück gab.

Ich frage ganz offen: Musste das denn sein. Das führt m. E. zu weiterer Spaltung anstatt zu Versöhnung. Wie ich finde ein falsches Zeichen. Hier hätte er als Bürgermeister über seiner möglichen eigenen Verletzlichkeit stehen können.

Ich gehe aber davon aus und erwarte das auch, dass ein solcher privater Schritt keine negativen Auswirkungen auf seine Amtsführung hat und er sich mit gleichem Engagement diesem Projekt zuwendet wie wir es von ihm im Umgang mit anderen Projekten gewohnt sind.

Ich bin gerne bereit, dass wir unseren Antrag noch etwas modifizieren. Also nicht nur: Dach ja oder nein, sondern beispielsweise eine finanzielle Obergrenze des städtischen Anteils in die Formulierung des Bürgerentscheides einarbeiten.

Lasst uns darüber sachlich diskutieren, aber im Sinne einer Lösungsorientierung und nicht einer Verhinderung.

Ein Bürgerentscheid dient nicht einem Bürgerkrieg, sondern ist demokratische Willens-, Meinungs- und Entscheidungsbildung.

Ich appelliere deshalb an alle Seiten: zerschneidet das Tischtuch nicht weiter. Stuttgart 21 hat uns gelehrt dass Ausgrenzung nicht weiterführt, sondern unendliche Eskalationen beinhaltet.

Ich appelliere dafür, dass die unterschiedlichen Sportarten und Sportsfreunde nicht gegeneinander in Stellung gebracht werden und bedanke mich für das Engagement, das in allen Vereinen ehrenamtlich geleistet wird.

Ich appelliere dafür, dass Ausgaben für Kultur toleriert werden und nicht einer Gegenrechnung für das Eisstadion unterzogen werden.

Ich appelliere dafür, dass die beiden Einrichtungen des Freizeitparkes nicht gegeneinander in Stellung gebracht werden, sondern in einem Geist der Zusammengehörigkeit weiterentwickelt werden auf der Basis einer lösungsorientierten Atmosphäre.

Dieser Freizeitpark gehört verzahnt mit anderen touristischen Angeboten wie Wandern, Tourenradfahren, Mountainbiken, Nordic Walking, gastronomischen Angeboten, Angeboten für Wohnmobilreisende und vieles mehr. Da liegt noch viel zu schaffen vor uns.

Ich appelliere deshalb an eine Kommunikationskultur, die gekennzeichnet ist von Achtung, Wertschätzung und Respekt und nicht von ständigen Anfeindungen.

Hört auf, Öl ins Feuer zu gießen.
Wer kein Feuer entzündet, braucht es auch nicht löschen.

Der Antrag der SPD-Fraktion:

SPD Fraktion
im Stadtrat Pegnitz

Uwe Raab, Fraktionsvorsitzender

Antrag an den Stadtrat Pegnitz gemäß § 25 GeschO für den Stadtrat zur Vorlage für die nächste Stadtratssitzung

Sehr geehrter Herr Bürgermeister,

nachfolgenden Antrag über die Durchführung eines Bürgerentscheides bitten wir dem Stadtrat zur Entscheidung vorzulegen:

Antrag:

Der Stadtrat Pegnitz beschließt die Durchführung eines Bürgerentscheids hinsichtlich der Überdachung des Eisstadions.

Begründung:

Nicht zuletzt haben die Proteste zu Stuttgart 21 die Diskussion um plebiszitäre Beteiligungen über bestimmte politische Entscheidungen wie die Entwicklung von Projekten beschleunigt.
Vertreter aller Parteien, Wissenschaftler und die Bevölkerung selbst können sich mehr Volksabstimmungen vorstellen, gerade vor dem Hintergrund, Konflikte zu entschärfen und zu befrieden bzw. ihnen präventiv zu begegnen.

Es gilt also, im Sinne des bewährten Wortes von Johannes Rau zu versöhnen statt zu spalten und so über einen klaren und nachvollziehbaren Weg zu tragfähigen und akzeptierten Entscheidungen zu gelangen. Keiner ist hierzu legitimierter und souveräner als die Bevölkerung selbst.

Die Bayerische Gemeindeordnung sieht für die direkte Entscheidung durch die Bevölkerung auf kommunaler Ebene den Bürgerentscheid vor.
Ein Bürgerentscheid kann einerseits durch ein Ratsbegehren (Stadtratsbeschluss) und andererseits durch ein Bürgerbegehren (Unterschriftensammlung – 9% der wahlberechtigten Bevölkerung) initiiert werden.

In der öffentlichen Diskussion in Pegnitz sind durch die nachvollziehbare Forderung nach einer Überdachung des Eisstadions (v.a. wegen der Folgen des Klimawandels und zur besseren Pflege einer städtischen Einrichtung) zum wiederholten Male Spannungen aufgetreten.

Es kann und darf aus Sicht der SPD Fraktion nicht sein, dass beispielsweise über die einseitige Zuordnung oder einseitig wahrgenommene Zuordnung der Kosten des Kabinenumbaus zum Eisstadion oder zum CabrioSol tiefe Gräben entstehen, wenn es eigentlich darum geht, Brücken zu bauen.
Es kann und darf nicht sein, dass die beiden Einrichtungen (Eisstadion und CabrioSol) gegeneinander ausgespielt werden, wo sie doch bewusst vom Stadtrat als ein gemeinsamer Freizeitpark für die gesamte Bevölkerung verankert wurden.
Es kann und darf ferner nicht sein, dass unterschiedliche Sportarten und Sportsfreunde gegeneinander aufgebracht oder in Stellung gebracht werden.

Die SPD Fraktion sieht in einem Bürgerentscheid über die Überdachung des Eisstadions eine geeignete Form die Diskussion, die Gemüter und die Konfliktlage zu befrieden und beantragt aus diesem Grund, einen Bürgerentscheid über ein sogenanntes Ratsbegehren nach GO Art. 18A Abs. 2 herbeizuführen.

Die Fragestellung des angestrebten Bürgerentscheids sollte kurz und unmissverständlich formuliert sein und kann folgendermaßen lauten:

„Das städtische Kunsteisstadion Pegnitz wird überdacht.“ Ja oder Nein.

Vielen Dank.

Pegnitz, den 14.12.2010

Uwe Raab
Fraktionsvorsitzender

 

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