THW- Chef Rudi Unger und der THW- Geschäftsführer aus Hof, Dieter Stern, brachten dem innenpolitischen Sicherheitsexperten der SPD, Frank Hofmann, gestern die Probleme des Technischen Hilfswerks nahe. Der Politiker kam auf Einladung von MdB Anette Kramme und dem SPD- Ortsvereinsvorsitzenden Oliver Winkelmaier nach Pegnitz.
Rudi Unger hielt eine ebenso kurze wie engagierte Begrüßungsrede. «Wir haben gegenüber dem Bürger die Verpflichtung, einfühlsam, prägnant und sofort zu helfen. Die Politik hat für das erforderliche und entsprechende Werkzeug zu sorgen. Derzeit aber können Fahrzeuge, die bereits 20 Jahre auf dem Buckel haben, nicht ersetzt werden. So geht das nicht!» Es muss permanent an der Ausrüstung gearbeitet werden, wenn man die Arbeit der ehrenamtlichen Helfer weiterhin will, so Unger.
«Das THW ist die einzige Hilfsorganisation, die vom Bund unterhalten wird. Die ehrenamtlichen Helfer müssen in Ruhe arbeiten dürfen. Bitte informieren Sie die Kollegen im Bundestag deshalb darüber, was das THW leistet», so der Appell von Unger, der seit 40 Jahren in dieser Organisation tätig ist, davon 33 Jahre in leitender Position.
Annette Kramme nannte diese Organisation eine «schlagkräftige Grup- pe». Bundesweit gibt es nur 800 hauptamtliche Mitarbeiter, aber bis zu 80 000 ehrenamtliche Helfer. Sie zeigte sich stolz, dass die Verminderung auf 700 hauptamtliche Mitarbeiter verhindert werden konnte.
Frank Hofmann berichtete, dass «eine Konsolidierung» mit Stellenkürzungen bei THW, Polizei und Bundesgrenzschutz abgewendet worden ist. «Die Mittel sind auf einige Jahre gesichert». Das THW soll weiterhin richtig und gut positioniert werden, die Leistung des THW, besonders auch im Ausland, bringe hohes Ansehen. «Bei dringender Soforthilfe sind wir weltweit die Besten», so Hofmann, der sich «wirklich stolz» auf das THW zeigte. Er betonte, dass die beständige Hilfe im Inland absolut wichtig ist: Bei unserer empfindlichen Infrastruktur kann das Nichtfunktionieren sehr schnell große Probleme hervorrufen.
Beim THW Pegnitz gibt es 43 aktive Helfer, 22 Jugendliche in Ausbildung und etwa 18 bis 20 Alt- und Reservehelfer.
Dieter Stern gab Hofmann einen umfangreichen Forderungskatalog mit auf den Weg. Besonders traurig sei er darüber, dass ein Großteil der erwirtschafteten Gelder an den Bund abgeführt werden muss.
Es wurde auch die Aussage von Kreisbrandrat Hermann Schreck bei der Feuerwehr- Hauptversammlung zitiert: «Die Zukunft wird uns bestrafen, wenn wir nicht zusammenarbeiten». Im Gespräch wurde deutlich, dass es eine «von oben verordnete Zusammenarbeit» nicht geben kann. Es gelte vielmehr, «Gefahrenabwehr von unten nach oben» zu praktizieren. Die örtliche Zusammenarbeit der Sicherheits- und Hilfsdienste sollte auf kommunaler Ebene durch ge- meinsame Koordination zu organisieren sein.
Auf die Frage, ob es für die übergroßen Belastungen der Anrainer an der A 9 besondere Hilfen oder höhere Förderungen der Hilfs- und Rettungsdienste gibt, antwortete Hofmann mit einem deutlichen «Ja»; im Bereich des Bundesetats gibt es zusätzliche Gelder, jedoch scheint das Antragsverfahren schwierig zu sein. Er sicherte eine genaue Recherche zu diesem Thema zu, um zuverlässige Informationen geben zu können.
Hofmann teilte weiter mit, dass bundesweit auch für die Jugendarbeit in den Organisationen mehr Geld gelockert wurde.
Aus: Nordbayerische Nachrichten