Eines wurde beim Besuch des Landtagsabgeordneten Hans-Ulrich Pfaffmann in verschiedenen Pegnitzer Kindereinrichtungen deutlich. Die Erzieherinnen wünschen sich mehr Anerkennung für ihre Arbeit. Pfaffmann hatte zusammen mit Bürgermeisterkandidat Uwe Raab das Gespräch mit den Erzieherinnen und Elternbeiräten gesucht, um gemeinsam darüber zu diskutieren, was sich in Bayern und in Pegnitz ändern muss, um eine optimale Bildung und Betreuung im frühkindlichen Bereich der 0-6-Jährigen sicher zu stellen.
Pfaffmann weiß, wovon er redet. Als Vater von fünf Kindern kämpft der sozialpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion seit Jahren für eine bessere frühkindliche Bildung. „Denn genau das, nämlich Bildung, ist die Arbeit der Erzieherinnen und Kinderpflegerinnen in den Einrichtungen. Und das muss sich auch in der öffentlichen Wahrnehmung und der Bezahlung niederschlagen. Die Ausbildung zur Erzieherin dauert fünf Jahre, die Bezahlung am Schluss wird dem in keinster Weise gerecht“, erläuterte Pfaffmann im Gespräch mit Erzieherinnen und Eltern.
Da hilft auch die Novellierung des Bayerischen Kinderbildungs- und Betreuungsgesetzes (BayKiBig) nicht weiter, denn die sei laut Pfaffmann keine Verbesserung sondern nur eine Mogelpackung. „Die mickrige Absenkung der Personalschlüssels in Kindergärten um einen halben Punkt auf 1:11 wird in den Einrichtungen nicht ankommen, das merkt keiner. Der Schlüssel muss mindestens auf 1:8,5 runter. Auch die Vorbereitungszeiten der Erzieher, etwa auf Elterngespräche, für die Verwaltungs- und Managementaufgaben oder für Fortbildungen müssen deutlich erweitert werden. So wie es jetzt ist, arbeiten sich die Erzieherinnen auf“. Forderungen, die bei den Erzieherinnen und Erziehern auf breite Zustimmung stießen.
Auch die Forderung, vom Buchungssystem wieder abzurücken, stieß bei Pfaffmann auf offene Ohren. „Die Erzieherinnen und Erzieher brauchen wieder Planungssicherheit. Wie soll man denn sein Leben gestalten, wenn man im Mai noch nicht weiß, wie man im September arbeitet und ob man überhaupt noch eine Arbeitsstelle hat?“.
Natürlich weiß Hans-Ulrich Pfaffmann auch, dass man solch tiefgreifende Veränderungen nicht zum Nulltarif bekommt. Er zeigte sich aber sicher, dass dies alles auch zu finanzieren sei. „Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Wenn Banken zu retten sind, wenn sich der Freistaat das Desaster mit der Landesbank leisten kann, dann muss auch für unsere Kinder Geld vorhanden sein. Unsere Kinder müssen es uns wert sein, dass wir Gelder im Haushalt so umschichten, dass sie davon optimal profitieren. Unsere Kinder sind unsere Zukunft, dass müssen wir uns in den Diskussionen immer wieder vor Augen führen.
Bürgermeisterkandidat Uwe Raab sicherte den Eltern uns Erzieherinnen und Erziehern seine Unterstützung für eine bedarfsgerechte Kinderbetreuung zu. „Gemeinsam mit meiner Fraktion habe ich in den Beratungen im Stadtrat immer vehement den Zuschuss der Stadt an die Kindergärten und -krippen verteidigt und werde das auch künftig tun. Ich lasse nicht zu, dass hier am falschen Ende gespart und nur aus Kostengründen die Betreuung und Bildung unserer Kinder verschlechtert würde. Eines muss man aber auch dazu sagen, frühkindliche Bildung ist eine staatliche Aufgabe. Die Kosten dürfen nicht bei den Kommunen abgeladen werden. Dafür müssen wir parteiübergreifend kämpfen und unsere Rechte zum Wohle der Kinder in München einfordern“.
Uli Pfaffmann war übrigens von den Pegnitzer Einrichtungen begeistert. „Allein die Versorgung mit Krippenplätzen ist vorbildlich. Das findet man in Bayern nicht oft. Ich kann mich noch an meinen Besuch im Jahr 2006 bei Uwe Raab erinnern als er mir erzählte, dass es noch keine Krippe gibt und er für seine Forderung danach angefeindet wird. Uwe Raab ist es zu verdanken, dass sich hier schnell etwas verändert hat“.